Mein Verständnis von Supervision:

Supervision ist eine praxisorientierte Beratungsform in der Arbeitswelt. Sie dient der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung und sichert die Qualität beruflicher Leistung.
Ich verstehe Supervision als Hilfe zur Selbsthilfe und – wie es in meiner Ausbildung treffend formuliert wurde – den/die Supervisor*in als Hebamme, der/die hilft das „Baby“ (also die Lösung des Problems, der Fragestellung) hervorzubringen.
Es geht nicht darum, Ratschläge für das richtige Verhalten zu bekommen oder die perfekte Lösung von außen zu präsentieren, sondern darum, Sie beim Analysieren und Verstehen der der belastenden oder schwierigen Situation sowie bei der Entwicklung von Lösungsideen und Zielen zu unterstützen. Nur die Verabredungen und Handlungsweisen, die miteinander (z.B. im Team, mit Eltern,…) entwickelt wurden, bilden eine tragfähige Grundlage für Veränderungen in Abläufen oder Verhaltensweisen.

In diesem Begleitprozess liegt mein Fokus auf der Systemischen Betrachtungsweise von Problematiken. Der systemische Ansatz stellt menschliches Erleben und Handeln in seinen Beziehungen innerhalb sozialer Systeme in den Fokus und geht davon aus, dass diese sich in Wechselwirkung gegenseitig beeinflussen. 

Außerdem nehmen Menschen die „Welt“ (also die Handlungen der anderen, Kommunikationsformen, Situationen,…) auf der Folie ihrer Lebenserfahrung, ihrer inneren Bilder und Werte, ihrer biografischen Prägungen – und damit sehr unterschiedlich- wahr.

So wird in einer Gruppe ein und dieselbe Situation oder Verhalten völlig unterschiedlich interpretiert, empfunden und bewertet, was sowohl sehr hilfreich für die Entwicklung neuer Sichtweisen und Handlungsstrategien sein, aber auch zu Konflikten führen kann.
Ebenfalls kann es dazu kommen, dass z.B. ein Verhalten, eine Handlung aus gut gemeinter Absicht von dem Gegenüber als Kränkung/Zurücksetzung oder ähnliches erlebt wird.
Außerdem bilden sich in Systemen unwillkürlich Regeln und Muster heraus, die häufig nicht von den Beteiligten erkannt werden, aber bestimmend für Verhalten und Interaktionen sind. Meistens sind es in einem System die Muster, die Interaktionen, die Sichtweisen, die inneren Bilder und Werte oder Vorstellungen der einzelnen, die nicht oder nicht mehr funktional sind und so zu Störungen führen. Ziel ist das Erkennen und Sichtbarmachen dieser Muster, um Veränderungen zu ermöglichen.

Mein Angebot:

Einzelsupervision

Für Personen, die in Leitungsposition sind oder sich mit einer bestimmten Fragestellung gezielt auseinandersetzen wollen, biete ich die Beratung im Einzelkontakt an.
In diesem Setting geht es bei Leitungskräften z.B. um die Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle, die Reflexion von Führungsaufgaben und Erweiterung von Handlungsstrategien, um die Analyse der Entstehung konflikthafter Prozesse und Entwicklung von individuellen Lösungswegen, um die Begleitung bei Entscheidungsprozessen und die Bewältigung von Krisen. In der Regel ist diese Form der Supervision als längerfristige Prozessbegleitung angelegt.
Für Personen, die eine spezielle Fragestellung bearbeiten möchten oder vor einer beruflichen Neuorientierung oder besonderen Herausforderungen stehen, berufliche Entscheidungen treffen müssen, kann eine gezielte Beratung helfen, Licht ins Dunkel zu bringen. In einer begrenzten Anzahl von Sitzungen, die vor Beginn abgesprochen werden, unterstütze ich Sie darin, die verschiedenen Facetten der Problematik zu beleuchten und eine Lösung zu finden.

Teamsupervision / Teamentwicklung

Die Supervision im Team kann sich sowohl der Fallsupervision wie der Dynamik und Prozessen im Team widmen, dabei haben Störungen immer Vorrang. Denn eine vertrauensvolle und offene Reflexionsarbeit setzt eine entspannte Atmosphäre voraus.

In der Fallsupervision geht es darum, anhand Ihrer Fragestellung eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Verhalten besser zu verstehen, das eigene Handeln zu überprüfen und neue Handlungsstrategien zu erarbeiten. Für ein besseres Fallverstehen ist auch das Betrachten und Reflektieren der eigenen inneren Werte, Vorstellungen und Knackpunkte sowie die Reflexion der eigenen Haltung der von großer Bedeutung. Sich dieser im Team bewusst zu werden, Unterschiede und Gemeinsamkeiten festzustellen, stärkt das „Wir-Gefühl“ und die Handlungskompetenz im Team.

 

Der Fokus der Supervision kann aber auch auf der Dynamik und dem Miteinander der Teammitglieder liegen. Störungen, Konflikte und Spannungen können mit professioneller Unterstützung angesprochen und beleuchtet werden. Sind die Verursacher der Spannungen aufgedeckt (wie z.B. Konkurrenzen untereinander, strukturelle Unklarheiten, ungute Kommunikationsmuster und Informationswege, unklare Aufträge, das Nichteinhalten von Absprachen, uvm) werden gemeinsam konkrete und umsetzbare Ideen zur Verbesserung und Veränderung entwickelt und in der Praxis erprobt, ggfls. Nachgebessert.

Teams stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen oder müssen Krisen bewältigen die eine hohe Belastung für die Mitarbeiter*innen darstellen und sich negativ auf die Qualität der Arbeit auswirken können. Auch wenn ein Team sich sehr schnell vergrößert oder starke personelle Veränderungen stattgefunden haben, kann die Auseinandersetzung mit Abläufen, Rollen, Erwartungen und Aufgaben im Team sehr stärkend und motivierend sein.

Während das Fallverstehen und auch die Klärung einzelner Konflikte im Team in den 90 Minuten einer Supervisionssitzung möglich ist, sollte für den Teamentwicklungsprozess ein längerer Zeitraum eingeplant werden, um der Komplexität gerecht zu werden und tragbare Lösungen zu entwickeln. Denkbar wären hier ein ganzer Fortbildungstag oder
zwei bis drei halbe Tage.

Konzeptionsentwicklung

Meiner Meinung nach ist die pädagogische Konzeption der Kindertageseinrichtung das Herzstück in einer Einrichtung, denn sie bildet die Grundlage der gemeinsamen Arbeit mit und für die Kinder.
Sie beschreibt die Haltung kleinen und großen Menschen gegenüber, die in der Kita gelebt wird ebenso wie die pädagogischen Ziele, die in Anlehnung an den Bildungsplan für die Kinder angestrebt werden und Formen der Umsetzung im Kitallatag. Sie wird regelmäßig überarbeitet oder wird in neu entstandenen Einrichtungen gemeinsam erstellt.

Eine aussagekräftige Konzeption, die eine Auseinandersetzung mit Inhalten und Haltung Menschen gegenüber im Team voraussetzt, ist mir mit Blick auf die Entwicklung der Kinder ein wirkliches Anliegen. Demzufolge begleite ich Sie sehr gerne entweder beim Entstehungsprozesses oder bei der Überarbeitung.

In meiner langjährigen Berufspraxis habe ich in unterschiedlichen Funktionen viele dieser Prozesse begleitet. Dabei war und ist es mir wichtig, keine Hochglanzbroschüren zu erstellen, sondern die tatsächlich gelebte Praxis abzubilden. (Welche Ziele verfolgen wir – warum tun wir dies – und wie setzen wir diese konkret um.